Fast unscheinbar kommt sie daher, die Pressemitteilung, die die Stadt Dresden am Nachmittag des 24. Januars verschickt hat. „Stadtobjekt ´Zur Wetterwarte 34´ soll Asylantenunterkunft werden“ heißt es da. Jedem der sich die Überschrift ein zweites Mal durchliest fällt aber anschließend etwas auf: Seit wann bedient sich die Pressestelle der Stadt Dresden solcher Wörter wie „Asylanten“? Derlei Begrifflichkeiten kennt man bisher eher aus rechtsradikalen Pressemittelungen, wie z.B. von der NPD Leipzig, die vor einigen Monaten „Asylanten zentral unterbringen!“ forderte.
Für den Dresdner Juso-Vorsitzenden Stefan Engel ergeben sich hier einige Fragen: „Seit 40 Jahren wird dieser Begriff vor allem von rechtsstehenden und fremdenfeindlichen Organisationen bzw. Personen benutzt. Nicht ohne Grund taucht dieser Begriff in offiziellen staatlichen Publikationen nicht auf. Die Stadt Dresden bildet hier leider gerade eine unrühmliche Ausnahme. Gerade in der Pressestelle einer Halbmillionenstadt mit internationalem Anspruch ist so etwas nicht zu akzeptieren. Wer hat an dieser Stelle geschlafen?“